Uhu
Seine lateinische Bezeichnung Bubo Bubo rührt vom Balzgesang der Männchen her
Der Uhu besitzt ein Paar auffällige lange Federohren, große orangerote Augen und einen charakteristisch dicken Kopf.
Besonders junge Eulen, so auch Uhus, zeigen im Ästlingsstadium ein starkes Abwehrverhalten. In dieser Zeit haben sie das Nest bereits verlassen, sind aber noch nicht gut flugfähig, sitzen auf Ästen und warten auf die Eltern, die ihre Jungen bis zum Selbstständigwerden mit Futter versorgen und auch beschützen.
Die Jungen sträuben bei Annäherung ihr Gefieder, reißen die Augen weit auf, legen ihre Federohren nieder und heben die Flügel mit der Oberseite nach vorne gedreht an. Dabei lehnen sie sich mit dem Schnabel knappend (geräuschvolles Aufeinanderschlagen des Ober- und Unterkiefers) und fauchend nach vor und treten langsam von einem Bein auf das andere. Auch der Kopf wird im gleichen Rhythmus hin und her bewegt und gewiegt.
Wussten sie schon?
- Uhus ernähren sich äußerst vielseitig
- Sie können bis zu vier Kilogramm schwer werden
- Der Uhu ist schon beinahe ausgerottet worden
- Die Bezeichnung Hüttenuhu hat einen traurigen Hintergrund
Fakten über Uhus
Die Speisekarte von Bubo Bubo ist sehr vielseitig: Von der Spitzmaus bis zum Fuchs, vom Sperling bis zum Habichtsweibchen oder Graureiher, aber auch Fischen, großen Käfern, Heuschrecken, Regenwürmern und Schnecken verschmäht er nichts. Besonders im Winter geht er auch an Aas und Fleischabfälle. Außerdem legt er im Herbst eine Reserve-Speckschicht an, durch die er sehr lange Hungerperioden überstehen kann.
2-5 % seiner Nahrung bestehen aus anderen Greifvogel- und Eulenarten.
Von 14 Beutestößen sind aber nur 5 erfolgreich.
Als Balzgesang ruft das Männchen mit aufgeblasenem weißen Kehlfleck dumpf, weichklingend, monoton und tief „buho“ (daher die lateinische Bezeichnung Bubo Bubo), das Weibchen antwortet mit einem heller klingenden „uh-hu“. Im Laufe dieses Wechselgesanges, in dem sich beide Partner ihre Sympathie zeigen, entwickeln sich die Rufreihen immer schneller, bis sie wie ein Kichern klingen.
Uhus bevorzugen reich gegliederte, abwechslungsreiche Landschaften, in denen sie gute Jagdgebiete, geeignete Brutplätze sowie Tageseinstände finden. Zur Jagd fliegen sie besonders gerne an Gewässer, zur Brut bevorzugen sie überdachte Stellen in Felswänden, können jedoch auch in Sand- und Lehmgruben, am Waldboden oder in Baumhorsten ihre Jungen versorgen. Den Tag verbringen Uhus schlafend und dösend vor allem im Wipfelbereich dichter Nadelhölzer, die ihnen das ganze Jahr über Sichtschutz bieten. Auch Felsverstecke oder Bodenmulden dienen als Tagesversteck.
Körpermaße
Flügelspannweite: 155-175 cm
Gewicht: 2.400-4.000 g
Fortpflanzung
Gelege: 2-4 weiße Eier
Brutdauer: 34-36 Tage
Nestlingsdauer: ca. 35 Tage
Nahrung
Gefährdung
Der Uhu ist ein eindrucksvolles Beispiel, wie eine Art durch Jagd, Aushorstung, Vergiftung durch Pestizide und Zusammenstöße mit Autos, Zügen und Stromleitungen beinahe ausgerottet wurde. Wie bei vielen anderen Eulen und Greifvögeln fand in den 1960er und 1970er Jahren ein drastischer Rückgang statt. Nur im Waldviertel und an der Thermenlinie zwischen Wien und Wiener Neustadt hielt sich eine Restpopulation, die sich mit Beginn der 1980er Jahre bis heute zu einem guten Bestand entwickelt hat.
Trotz seiner Vorliebe für reich gegliederte Landschaften und einem hohen Anteil an Bruten in Nadelbäumen, kommt es ab und zu auch zu Uhubruten im Nahbereich Wiens.
Die Bezeichnung Hüttenuhu hat leider nichts mit Hüttenzauber und romantischem Kaminfeuer zu tun. Als Hüttenuhu werden gefangen gehaltene Uhus bezeichnet, die von Jägern als Lockvögel missbraucht werden. Die nachtaktiven Uhus werden dabei tagsüber an einem Pflock festgebunden und erregen dadurch die Aufmerksamkeit von anderen tagaktiven Vögeln, hauptsächlich Krähen. Der den Uhu auf diese Weise missbrauchende Jäger schießt von einem Versteck aus die Vögel ab, die den wehrlosen Uhu attackieren.