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Waldohreulen

Waldohreule

Deutlich vom Waldkauz zu unterscheiden ist sie auch in Parks und Friedhöfen im Stadtgebiet anzutreffen

30.7.2021

Die Waldohreule ist kleiner, schlanker und hat längere Flügel als der dickköpfige Waldkauz. Sie besitzt außerdem Federohren, der Waldkauz hingegen nicht.
Die Waldohreule hat orange- bis feurig-gelbe, der Waldkauz schwarze Augen.

Die Augen junger Waldohreulen sind chrom – bis orangegelb, die Pupillen trüb indigoblau. Junge Waldohreulen betteln mit wehmütigen Klagelauten nach Futter – ein herzzerreißendes, monotones Fiepen, ähnlich einem Rehkitz, das weithin hörbar ist und alle 5-10 Sekunden wiederholt wird. Die Geschwister eines Schlupfes sind deutlich in der Tonhöhe unterscheidbar. Durch dieses, mitunter bis zu 2 Monaten andauernde, nächtliche Fiepen wird eine Waldohreulenbrut von Gartenbesitzern bemerkt. 

Oft schon ab Jänner oder Februar kann man an Waldrändern, in Dörfern auch in Parks und Friedhöfen des Stadtgebietes die leisen, monotonen und tiefen “huh“ Rufe des Männchens vernehmen. Im Balzflug klatscht er auch mit den Flügeln an der Körperunterseite zusammen. Die unauffällig summenden Rufe des Weibchens sind um einiges höher.

Wussten sie schon?

Fakten über Waldohreulen

Wie alle Eulen können auch Waldohreulen selbst kein Nest errichten. Sie brüten fast ausschließlich in Nestern von Krähen oder Elstern, die leider immer noch intensiv gejagt und bekämpft werden. Manchmal kommt es so weit, dass diese Vögel sogar regional ausgerottet werden – dann haben die Waldohreulen dort keine „Wohnungen“ mehr

Waldohreulen können, sofern sich ein Nest darin befindet, jedes Wäldchen besiedeln.
Durch das Anbringen von künstlichen Nisthilfen in Form eines flachen Weiden- oder Brotkörbchens, das mit Stroh, Rindenmulch, kleinen Ästen oder Reisig ausgelegt wird, kann man helfen. Das Körbchen wird an einem starken Seitenast nahe am Stamm eines Nadelbaumes befestigt.

Wie bei allen Eulen brütet nur das Weibchen tief in das Nest geduckt. Vom Boden aus sind zumeist nur die langen Federohren zu erspähen. Das Männchen wählt einen Beobachtungsposten mit Blick zum Nest. Das brütende Weibchen und später auch die frischgeschlüpften Jungen sind in den ersten Tagen vollständig vom Männchen abhängig. Dieses geht auf Jagd und versorgt das Weibchen und später auch die Jungen mit Nahrung. Die Mutter zerteilt ihren Jungen die Beute dann in kleine Happen.

Bis zur zweiten Lebenswoche sind die Jungeulen darauf angewiesen von ihrer Mutter gewärmt und vor allem gefüttert zu werden. Nach ca. 20 Tagen verlassen die Jungen flugunfähig den Horst und turnen im Baum herum. Bisweilen gelangen sie dabei auch in Bodennähe. Sind sie auf dem Waldboden angelangt, suchen sie sich den nächsten Baum oder Strauch und klettern mit Hilfe ihres Schnabels wieder hoch. Nach weiteren 6 Tagen sind sie in der Lage alleine hochzufliegen. Während dieser Zeit werden sie von den Eltern bewacht und selbstverständlich auch gefüttert. Die lauten Bettelrufe erleichtern es den Eltern, ihre Jungen wieder zu finden.

Eine Waldohreule frisst pro Jahr ca. 19 kg Mäuse. Waldohreulen lieben Regenbäder. Dabei stehen sie in vorgebeugter Haltung auf einem Ast, das Gefieder gesträubt, die Flügel weit geöffnet, der Körper schaukelt dabei hin und her.

Wenn sich Turmfalke, Sperber, Elster, Krähe oder Waldohreule für das gleiche Nest interessieren, entscheidet zumeist wer das erste Ei legt, über den späteren Besitz. So wurde auch schon einmal in einem Elstergelege ein Waldohreulenei gefunden.
Es kam auch bereits zur Bebrütung und erfolgreichen Aufzucht einer jungen Waldohreule bis zum Flüggewerden durch ein Sperberpaar.

Körpermaße

Körpermaße


Länge: 35-37 cm
Flügelspannweite: 90-100 cm

Gewicht: 250-300 g

Fortpflanzung

Fortpflanzung


Brutzeit: März-Juni
Gelege: 4-6 Eier

Brutdauer: 24-28 Tage

Nestlingsdauer: 20-25 Tage

Nahrung

Nahrung


Wühlmäuse, vor allem Feldmäuse, aber auch andere, häufig vorkommende Nager und Kleinvögel.

Lebensraum

Waldohreulen bevorzugen kleine Baumbestände in der Nähe von Weiden oder Äckern. Deckungsreiche Föhren- oder Fichtenwipfel und dichtes Gebüsch werden als Tagesschlafplatz bevorzugt, wo sie sich in aufrechter Haltung an den Stamm lehnen.
Waldohreulen sind im Winter und an kalten Tagen oft auch in kahlen Bäumen an sonnigen Plätzen zu finden.
Sie leben auch in Randbezirken von Städten und Siedlungen.

Da Waldohreulen auch außerhalb der Brutzeit gerne in Gesellschaft ihrer Artgenossen leben, sammeln sie sich im Winter in nahrungsreichen Lebensräumen.
Besonders geeignete, dichte Nadelbäume werden als Massenschlafplätze benutzt, an denen sich Eulen aus einer ganzen Region zusammenfinden. Manche Überwinterungsplätze werden von ihnen seit Jahrzehnten traditionell jedes Jahr aufgesucht.

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