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In Schnur eingewickelter Igel

Müll gefährdet Wildtiere 

Zurückgelassener Müll hat direkte Auswirkungen auf unsere heimischen Wildtiere 

25.8.2021

Jeder von uns kennt die erschreckenden Bilder von riesigen Plastikmengen, die im Meer treiben und dort das Leben vieler Tierarten gefährden. Aber auch in unseren Breiten sind Tiere vom Zivilisationsmüll betroffen.  

Kunststoffschnüre sind unzerreißbar 

Eine große Gefahr, vor allem für Vögel, stellen Gummibänder, Fäden und Schnüre aus nicht verrottendem Material dar, die durch Unachtsamkeit in die Umwelt gelangen. 
In Städten sind Tauben häufige Opfer von Fäden, die sich um ihre Beinchen wickeln. Bei ihren Befreiungsversuchen ziehen sich die Fäden immer enger zusammen und schneiden tief in das Gewebe ein. Durch Entzündungen schwillt der Fuß an und die Zehen der Tiere werden in einer verkrüppelten Position fixiert. Jeder Schritt ist für die Vögel äußerst schmerzhaft und häufig kommt es zum Verlust des Beines. 

Schnüre sind kein geeignetes Nestbaumaterial

Im urbanen Bereich verwenden Singvögel und andere nestbauende Arten aus Mangel an geeignetem Nistmaterial oft Fäden und Schnüre zum Nestbau. Nestlinge können sich in  diesen Fäden verhängen und sich ganze Gliedmaßen abschnüren. Leider führen solche Verletzungen häufig zum Tod der Tiere.  

Angelschnüre sind gefährlich

Eingeschnürter Schwan

Eine große Gefahr stellen auch Angelschnüre dar. Diese sind sehr reißfest und man findet sie leider häufig an Ufern von Gewässern. Wasservögel haben keine Chance diese Schnüre wieder los zu werden, wenn sie sich einmal darin verwickelt haben.  Besonders gefährlich ist es, wenn sich an der Schnur auch noch ein Angelhaken befindet, der sich im Körper des Vogels festsetzt.

Erste Hilfe für verletzte Vögel

Die einschnürende Schnur sollte natürlich schnellstmöglich entfernt werden. Sind bereits Schwellungen oder offene Verletzungen vorhanden, muss der Vogel unbedingt zu einem Tierarzt oder in eine Wildtierstation zur weiteren Behandlung. 
Ziehen Sie bitte nicht selbst an Fäden, die ein Tier verschluckt hat. Wenn sich am anderen Ende ein Angelhaken befindet oder die Schnur schon sehr weit in den Darm gewandert ist, kann der Faden durch den Zug die Darmwand zerschneiden.   

Auch Luftballons sind Müll

Das Steigenlassen von Luftballons im Rahmen mancher Feste und Veranstaltungen ist zwar ein schöner Anblick, allerdings muss man sich bewusst sein, dass die bunten Ballons irgendwo wieder vom Himmel fallen werden und dort dann als Müll die Umwelt belasten. Tiere, besonders Seevögel und andere Meeresbewohner, verwechseln die Ballonreste mit Futter und stopfen sich so den Magen mit unverdaulichem Material voll. Ballons können viele hundert Kilometer weit fliegen und erreichen so schnell Meeresküsten oder andere Gewässer.  

Auch Ballons aus Naturlatex lösen sich in unserer Umwelt leider nicht schnell genug auf, um keine Gefahr für Tiere darzustellen, genauso wie die an den Ballons befestigten Bänder.   

Was kann ich tun?

Jeglicher Müll sollte selbstverständlich in dafür vorgesehenen Behältern entsorgt werden. Vor allem Reste von Schnüren, Fäden oder Gummibändern, auch wenn sie noch so klein sind, nicht einfach auf die Straße oder in die Natur werfen. Angler sind besonders gefordert abgerissene Angelschnüre und Angelhaken sorgfältig einzusammeln und mitzunehmen. Auch Metallreste oder Glasscherben können Tieren schlimme Schnittverletzungen zufügen und dürfen keinesfalls in der Natur entsorgt werden. 

Eine bessere Verwendung für Luftballons ist, sie während einer Feierlichkeit als wunderschöne Dekoration festzumachen oder damit lustige Spiele zu spielen. So können sie im Anschluss ordnungsgemäß entsorgt oder vielleicht sogar wiederverwertet werden.

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