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Mäusebussard

Mäusebussard

Mäusebussarde sind äußerst hilfreich für Biobauern, werden aber trotzdem immer wieder Opfer illegaler Vergiftungsaktionen

26.7.2021

Der Mäusebussard hat eine gedrungene Gestalt mit rundlichem Kopf und relativ kurzem, breitem und enggebändertem Schwanz (8-12 Querbänder).
Seine Farbe ist äußerst variabel von sehr hell bis dunkelbraun. Die Oberseite ist zumeist einfärbig dunkel, die Unterseite hingegen hellbraun mit dunkler Quer- und Längszeichnung

Der Mäusebussard fliegt plump und langsam mit schweren Flügelschlägen. Auffallend sind im Flug die breiten Flügel und die kurzen Schwanzfedern. Der Schwanz ist immer eng gebändert, die Spitzen der Handschwingen stets dunkel.
Seine Füße sind gelb, die Augen sehr variabel, von braun über gelbbraun bis grau. Er wird oft an Straßenrändern in Bäumen oder auf Abgrenzungspflöcken sitzend beobachtet.

Der Mäusebussard ist einer der häufigsten Patienten bzw. Dauerpatienten in der Auffangstation. Fast alle unserer Pfleglinge sind Straßenverkehrsopfer. In der industrialisierten Landwirtschaft bleiben dem Mäusebussard, der von Sitzwarten aus Kleinnagern nachstellt, nur die Abgrenzungspflöcke von Landstraßen oder Alleebäume als Sitzgelegenheit. Wiesenränder von Feldern und Böschungen an Straßenzügen bieten Mäusen einen optimalen Lebensraum. Eine Vielzahl an Bussarden, aber auch Turmfalken, fallen hier dem menschlichen Verkehrsaufkommen zum Opfer.

Es leben viele invalide Bussarde in Haringsee und unterstützen unsere Arbeit erfolgreich als Ammeneltern bei der Aufzucht von Bussard-Jungvogelfindlingen.

Wussten sie schon?

Fakten über Mäusebussarde

Der Mäusebussard bevorzugt nicht zu dichte Wälder, ist aber vom kleinen Feldgehölz bis zum Auwald anzutreffen. Horste sind bevorzugt an Waldrändern, Lichtungen oder in Einzelbäumen zu finden. Offenes Gelände dient dem Mäusebussard als Jagdgebiet. Im Winter ist die Vogelart oft in vollkommen baum- und waldlosen Gegenden anzutreffen.

Körpermaße

Körpermaße


Länge: 51-56 cm
Flügelspannweite: 113-128 cm

Gewicht: 600-1.150 g
 

Fortpflanzung

Fortpflanzung


Brutzeit: Ende März-Mai
Gelege: 2-4 grauweiße Eier
Brutdauer: 33-38 Tage

Nestlingsdauer: 45-55 Tage
, Junge sind nach weiteren 40-55 Tagen selbstständig 

Nahrung

Nahrung


Hauptsächlich Kleinnager, Vögel, Reptilien, Frösche, Insekten, Regenwürmer, Aas zwischen Oktober und Februar. 

Gefährdung

Durch seine Anpassungsfähigkeit kann der Mäusebussard eine Vielzahl von Nahrungsmöglichkeiten erschließen und nutzen. Eine davon ist, vor allem im Winter, Aas. Zu Tode gekommene Kälte-, Schnee- und Krankheitsopfer, Straßenverkehrsopfer und Deponien mit Schlachtabfällen werden gerne besucht und genutzt.

In den letzten Jahren kam es in ganz Ostösterreich zu illegalen Vergiftungsaktionen. Hier wurden verschiedene Fleischköder mit einem in der ganzen EU verbotenem Insektenvertilgungsmittel – Carbofuran - bestreut und auf Wegrändern und Feldern vor allem gegen Marder, Füchse, Dachse, Hunde, Katzen, Greif- und Krähenvögel illegal ausgelegt.

Säugetiere beginnen nach ca. 10 Minuten Symptome in Form von Erbrechen, Atembeschwerden, Tränen- und Speichelfluss zu zeigen. Wird nichts unternommen, z. B. Atropin und/oder Tierkohle verabreicht, stirbt das Tier nach kurzer Zeit einen grausamen Erstickungstod.

Bei Greifvögeln wirkt das Gift ebenso fürchterlich. Wird ein mit Carbofuran bestreuter Köder aufgenommen, stirbt der Vogel unter furchtbaren Krämpfen, hilflos herumflatternd. Oft hält er den Köder noch im Fang oder Schnabel fest.

Geschichten von tot an Ästen hängenden Mäusebussarden gehören leider nicht in die Welt der Fabel, sondern wurden tatsächlich beobachtet.

Vor allem im Winter neigen Mäusebussarde dazu, in größeren Ansammlungen auf Feldern und Wiesen nach Mäusen zu suchen oder ihnen an Straßenrändern aufzulauern. Dabei handelt es sich nicht um eine zu große Population, die reguliert und reduziert werden muss, sondern um die Bewohner eines größeren Gebietes. Dieses Zusammenrotten von Bussarden in guten Jagdgebieten, an Wiesenrändern von Feldern und Straßen, vermittelt ein völlig falsches Bild der Größe unserer Mäusebussard-Population.

Auch können sich skandinavische Mäusebussarde als Zugvögel - unsere heimischen sind ortstreu - im wärmeren Österreich einfinden und den inländischen Bestand vorübergehend erhöhen. Bussarde sind in ihrem Bestand vom Feldmausangebot und auch von der Witterung abhängig, ihre Population reguliert sich daher selbst, ein menschliches Eingreifen ist vollkommen überflüssig.

Bussarde helfen Biobauern. In der biologischen Landwirtschaft helfen künstliche Sitzgelegenheiten für Bussarde auf Feldern bei der giftlosen Mäusebekämpfung.

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