Poltergeister Marder und Siebenschläfer
Marder und Siebenschläfer werden häufig als störend empfunden, sie umzusiedeln ist aber nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll
Dachböden werden von verschiedenen Tieren gerne als störungsfreier, gesicherter Unterschlupf genutzt. Manche machen das eher unbemerkt, wie z.B. Fledermäuse oder Eulen, andere können über unseren Köpfen für ordentlichen Lärm sorgen.
Besonders zwei Tierarten geraten dadurch immer wieder in Konflikt mit den menschlichen Hausbewohnern: Steinmarder und Siebenschläfer.
Obwohl sie nicht viel größer als Hausmäuse sind, haben Siebenschläfer offenbar ein Talent Lärm zu machen. Sowohl durch ihr Herumturnen als auch durch lautes „Kebbeln“ machen sie auf sich aufmerksam.
Siebenschläferfamilie
Auch Steinmarder, vor allem junge Steinmarder, verwandeln Dachböden gerne in Spiel- und Sportplätze und rauben so manchem Menschen den wohlverdienten Schlaf. Genauso wie Siebenschläfer, sind auch sie in der Nacht am aktivsten.
Durch die Poltergeister kann es natürlich auch zu Verschmutzungen durch Futterreste, Harn und Kot oder zu Beschädigungen, z.B. von Isolierungen, durch den Nestbau der Tiere kommen. Wenn die Störung zu groß ist und die Tiere keinesfalls weiter auf dem Dachboden bleiben können, ist oft guter Rat teuer.
Keinesfalls sollten man Marder oder Siebenschläfer während der Aufzucht ihrer Jungen vertreiben. Dies ist beim Marder im Frühling bis Frühsommer und beim Siebenschläfer im Spätsommer. Auch im Winter, vor allem wenn Siebenschläfer sich zum Winterschlaf auf einen Dachboden zurückgezogen haben, ist jede menschliche Störung zu vermeiden.
In der übrigen Zeit kann man versuchen, die Tiere mittels einer Lebendfalle einzufangen und an einem besser geeigneten Lebensraum wieder freizulassen. Tierschutzorganisationen und Wildtierstationen sind oft bei der Besorgung solcher Fallen behilflich und beraten über mögliche Freilassungsplätze.
Das Wegfangen der Tiere hat aber nur dann einen Sinn, wenn gleichzeitig die Einschlupflöcher zum Dachboden versperrt werden. Finden kann man diese Stellen anhand von Verschmutzungen an der Fassade, Nagespuren oder besonders gut im Winter, indem man die Fußspuren des Marders im Schnee verfolgt.
Vergrämen der Tiere durch Lärm (z.B. Aufstellen eines eingeschalteten Radios) oder Auslegen von stark riechenden Substanzen (z.B. WC-Steine) ist in manchen Fällen wirksam. Viele Marder oder Siebenschläfer lassen sich aber von diesen Methoden ihren Wohnraum nicht dauerhaft madig machen und gewöhnen sich an die Belästigung.
Abschließend sollte man sich überlegen, ob man die wenige Wochen andauernde Lärmbelästigung, die spielende Tierkinder verursachen, nicht doch mit etwas Toleranz akzeptieren kann und sich daran erfreut, seinen Wohnraum mit schönen, scheuen Wildtieren zu teilen.