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Veriftete Hauskatze

Vorsicht Gift!

Noch immer wird Gift zur Nager- oder sogenannter "Raubzeug"-Bekämpfung eingesetzt. Das zieht schreckliche Konsequenzen nach sich

17.9.2021

Gift stellt in vielerlei Hinsicht eine Gefahr für unsere gefiederten Freunde dar. Einerseits entzieht der großflächige Einsatz von Insektiziden in der modernen Landwirtschaft und in vielen Privatgärten vielen Vogelarten die Nahrungsgrundlage, andererseits sind Vögel auch von direkter Vergiftung betroffen.

Gifte zur Nagerbekämpfung

Alle heute im Handel erhältlichen Gifte zur Nagerbekämpfung sind auch für Fleischfresser tödlich. Es sind zum einen synthetisch hergestellte Cumarin-Abkömmlinge, die starke gerinnungshemmende Eigenschaften haben. Sie führen zu innerem Verbluten der Opfer. Nicht nur die direkte Einnahme des Giftes kann für Beutegreifer tödlich sein, sondern auch der Verzehr einer mit Cumarin vergifteten Maus oder Ratte.
Da Cumarine eine verzögerte Wirkung haben und Nagetiere erst nach mehrmaligem Verzehr töten, ist die Gefahr sehr groß, dass die schon benommene Maus zur besonders leichten Beute für eine Eule oder einen Greifvogel wird. Diese bezahlen ihren Jagdeifer dann mit dem Tod.

Relativ neu auf dem Markt sind Produkte die Alpha-Chloralose enthalten. Dieses weiße süßliche kristalline Pulver ist hochgiftig und hat eine betäubende Wirkung. Betroffene Tiere haben eine verminderte Körpertemperatur, reagieren auf laute Geräusche und Berührungen mit Krämpfen und fallen letztendlich ins Koma. Es gibt kein Gegenmittel zu diesem Gift!

Bitte verzichten Sie auf den Einsatz von Nagergiften und verlassen Sie sich bei der Bekämpfung von Mäusen und Ratten auf die Hilfe spezialisierter Experten aus dem Tierreich.

Vergifteter Rotmilan

                                                                         Vergifteter Rotmilan

Qualvoller Tod durch Carbofuran

In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich eine sehr heimtückische Methode zur Bekämpfung von sogenanntem  „Raubzeug“ - das sind jägersprachlich Tiere, die angeblich dem Wild schaden -  in manchen Teilen der Jägerschaft etabliert. Fleischköder werden mit einem für Beutegreifer hochgiftigen Nervengift, z.B. Carbofuran, bestreut und im Freien ausgelegt. Betroffene Tiere wie Fuchs, Marder, Greifvögel, Krähen aber auch Hunde und Katzen sterben beim Verzehr dieses Giftes einen langsamen qualvollen Tod durch Ersticken. Meist kommt jede Hilfe zu spät, weil die Wirkung des Giftes binnen Minuten einsetzt.

Die Anwendung dieser Art von Gift ist im gesamten EU-Raum verboten, trotzdem werden regelmäßig Vergiftungsfälle dokumentiert!

Wie erkenne ich die Gefahr?

Für Mensch und Tier gefährliche Substanzen müssen mit blauer, roter oder violetter Warnfarbe gekennzeichnet sein. Finden Sie Fleischstücke, Wurst, Wildaufbruch oder Eier, die mit einer körnigen Substanz in einer dieser Farben bestreut sind, ist höchste Vorsicht geboten.

Berühren Sie den Köder keinesfalls, auch für Menschen ist Carbofuran hochgiftig!

Melden Sie den Fund sofort bei der Gifthotline! Telefonnummer: 0676/444 66 12 und bei der zuständigen Polizeidienststelle!

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