Kaiseradler
Körpermaße
Länge: 70-80cm
Gewicht
Männchen: 2,5-3,5 kg
Weibchen: 3-4,5 kg
Flügelspannweite
180-210 cm
Beschreibung
Kräftiger, schwerer Adler, der, obwohl er etwas kleiner als ein Steinadler ist, kräftiger wirkt.
Färbung bei Altvögeln sehr einheitlich schwarz-braun, mit weißer Fleckenzeichnung im Schulterbereich. Kopf und Nacken hellbraun bis beige.
Jungvögel bis zum Alter von 6-7 Jahren unterscheiden sich deutlich in der Färbung von erwachsenen Tieren. Ihr Federkleid ist rötlich hellbraun mit einer dunkelbraunen Längsstrichelung.
Augenfarbe: Beim Jungvogel Iris graubraun, bei Adulten hell gelbgrau.
Schnabel: Grau mit schwarzer Spitze.
Lebensraum
Offene Steppenlandschaft und Agrarland, Horste werden in hohen Laubbäumen in Windschutzstreifen, Feldgehölzen und am Waldrand gebaut.
Fortpflanzung
Eiablage im März oder April
Anzahl der Eier: zumeist 2-3
Brutdauer: 42-45 Tage
Jungvögel sind Mitte Juli bis Anfang August flügge, halten sich aber meist bis zum Beginn der nächsten Brutsaison im elterlichen Revier auf.
Nahrung
Kleine bis mittelgroße Säugetiere und Vögel, nimmt vor allem im Winter auch gerne Aas.
Hauptbeute sind in vielen Gegenden Ziesel, Feldhamster und Kaninchen.
Verbreitung und Gefährdung
Der weltweite Kaiseradlerbestand wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als „vulnerable“ (= gefährdet) eingestuft. Sein Vorkommen erstreckt sich vom Baikalsee in Asien über die nördliche Kaukasus Region, die russische und ukrainische Steppe, über die ungarische Tiefebene und die Slowakei bis in den Osten Österreichs. Im Burgenland und im östlichen Niederösterreich erreicht die Art ihr westlichstes Verbreitungsgebiet.
In Österreich galt der Kaiseradler 190 Jahre lang als ausgestorben. Ausgehend von Ungarn und der Slowakei, wo in den 1970er Jahren erste Schutzbemühungen gestartet wurden, besiedelte der majestätische Adler langsam wieder sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet. 1999 brütete erstmals wieder ein Kaiseradlerpaar in Österreich.
In ihrem Bestand bedroht war und ist die Art vor allem durch illegales Ausbringen von Giftködern gegen Füchse, Marder und andere Beutegreifer und durch direkte Verfolgung und Abschuss.
Auch die Zerstörung von Lebensräumen, Fällung von Horstbäumen und der Rückgang bevorzugter Beutetiere wie z.B. des Ziesels spielen für die Bestandsentwicklung eine Rolle.
Mit ca. 25 Brutpaaren ist der Kaiseradler immer noch einer der seltensten Greifvögel Österreichs. 2020 sind 35 Jungvögel ausgeflogen. Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren und gibt Anlass zur Hoffnung.